Ricky Reiser über die Anfänge der ISD und ihre Zeit als Redakteurin der afro look (2017)

Philipp Khabo Koepsell


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Interview mit Ricky Reiser – 31. Oktober 2017

Von der ISD habe ich zum ersten Mal 1989 etwas gehört. In einer von diesen Stadtzeitschriften – in der TIP oder in der Zitty – las ich: „Black History Month“! Das kannte ich bis dato nur von Afroamerikanern, die hier stationiert waren und da dachte ich mir, ich gucke mir das mal an. Das war glaube ich schon der zweite Black History Month. Es wurde auch viel Werbung gemacht. Das ist mir hinterher erst richtig aufgefallen. An vielen Litfaßsäulen hingen Plakate, aber wenn man durch die Stadt läuft und nicht gerade was sucht, wer guckt denn schon groß drauf?!

Das war in der „Pumpe“, in der Lützowstraße, damals. Als ich die „Pumpe“ nicht gefunden hab, habe ich den ersten Schwarzen Mensch gefragt, der mir über den Weg gelaufen ist. Ich sagte, „ich such die „Pumpe“, weißt du wo die ist?“ und er antwortete „da geh ich hin, kommste mit“.  Schon war ich drin. So bin ich in diese Community gekommen.

Ich fand es erstmal sehr interessant, so viele Schwarze auf einem Haufen zu sehen. Das war das Spannende für mich. Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu der afroamerikanischen Community. Meine Tochter und ich sind öfter zum Barbecue eingeladen worden, von daher kannte ich das schon. Aber so viele Afrodeutsche auf einem Haufen hatte ich vorher nie gesehen. Ein Hauptthema war Rassismus. Aber auch die afroamerikanische Geschichte und die deutsche Kolonialgeschichte waren immer wieder Thema – und es ging eigentlich auch immer ums Netzwerken.

Die Zeitschrift afro look – eine zeitschrift von schwarzen deutschen gab’s zu dem Zeitpunkt schon. Da war gerade eine neue Ausgabe rausgekommen. Die erste afro look, die ich gekauft habe, war die Nummer fünf. Es gab davor also schon vier Ausgaben. Ich hatte mich für die Zeitschrift interessiert und immer wieder gehört, dass da lange nichts passiert sei, weil nicht genug Leute daran arbeiteten. Es waren überwiegend Student*innen, die die afro look ursprünglich gegründet hatten und das waren eben nicht genug. Dann habe ich angefangen, mich ein bisschen genauer zu informieren. So bin ich da reingestolpert.

Das ISD-Büro war im BAZ (Bildungs- und Aktionszentrum Dritte Welt e.V.) in Kreuzberg. Da war so einen Stellkasten, den man übereinandersetzen konnte. Da waren zwei Fächer, die beide überquollen, voll mit Texten, die Leute der afro look kostenlos zur Verfügung gestellt hatten. Ich konnte das nicht einfach so stehen lassen. Ich habe immer wieder gefragt, „wer macht das denn, an wen muss ich mich halten? Weil es doch schlecht ist, wenn so viel Zeug da rumliegt, das die Community doch braucht. Da steckt auch sehr viel Wissen drin und es wäre doch schade, wenn wir so ein Instrument haben und wir es nicht richtig nutzen.

Ich kam zu allem wie die Jungfrau zum Kinde. Eigentlich war ich Mädchen für alles. Ich habe die Redaktion gemacht und zum Glück hatte ich immer mal wieder die ein oder andere Mitredakteurin. Ich habe auch Texte eingetippt, Texte herbeigeschafft und das Layout gesetzt. Selbst die Kasse habe ich gemacht. Das Problem war aber, dass ich zu Beginn noch nie einen Finger auf eine Computertastatur gelegt hatte. Ich kannte nur die Schreibmaschine und da musst du ja ganz anders draufhacken. Also hat mir Madleen, die damals auch in der ISD sehr aktiv war, erstmal die Grundkenntnisse am Computer beigebracht. Zum Beispiel, wie tippe ich einen Text ein, wie speichere ich etc. Der alte Computer im Büro liebte es, abzustürzen. Wenn du dann zwischendurch vergessen hattest zu speichern, hast du von vorne anfangen müssen. Was ich da am Anfang alles abgetippt hab, kann sich heute keiner mehr vorstellen. Da waren Berge von Texten, Gedichten und Kurzgeschichten in diesen Körben. Ein Querschnitt über Schwarzes Leben in Deutschland. Alles kam handschriftlich rein oder auf Schreibmaschine getippt. Nix auf CD oder so, nein; ich hab wirklich jeden einzelnen Buchstaben getippt. Ausgabe Nummer 6/7 waren Doppelausgaben, weil ja in der Zwischenzeit überhaupt nichts erschienen ist und weil ich nun eine Triebfeder der Zeitschrift war, bekam ich natürlich auch gleich die Verantwortung dazu. So hat das alles angefangen.

Es gab auch eine Ausgabe, die wir selbst getackert haben, denn afro look wurde anfangs vom AStA-Drucker, vom AStA der Freien Universität Berlin gedruckt und die haben sie uns ungetackert geschickt, also mussten wir sie tackern. Aber das war dann auch eine Minimal-Ausgabe. Wir haben uns einen Tisch aufgebaut und sind um den Tisch gelaufen und haben sie uns zusammengetackert. Das haben wir aber auch mit anderen Broschüren so gemacht. Dabei ging es in Richtung unserer ersten Demo „Rassimus tötet“. Das Infomaterial musste ja auch unter die Leute gebracht werden. Erst lief es sehr zäh und dann ging alles zack-zack-zack. ISD-Mitglied Mike Reichel, der ja Polizist war, hatte dafür gesorgt hat, dass wir unseren Demo-Termin kriegen und der war dann eben kurzfristiger als wir es geplant hatten. So sausten wir mal wieder um den Tisch und übten uns in Handarbeit.

Die alltägliche Arbeit war schwierig. Ich hatte ja meinen Halbtagsjob und meine Tochter und dann auf einmal so ein riesiges Ding, das mich zwar sehr interessiert hat, aber stadtteiltechnisch ganz schön weit weg war. Zwei- , drei- , viermal die Woche bin ich mit dem Fahrrad von Steglitz nach Kreuzberg gefahren und dann wieder zurück.

Für das Layouten musste man sich einen anderen Ort suchen, weil mit dem alten Computer kein Layout mehr möglich war. Wir hatten damals so ein paar Connections zu Werbebüros. Wenn die Feierabend hatten, sind wir nachts in deren Büro und haben die afro look erstellt – Doppelausgabe  – und morgens dann gleich wieder zum Job. Ich bin nun mal so ein Mensch:  Wenn ich mir irgendwas in den Kopf setze, dann ziehe ich das auch durch.

Es gab in der Zeit auch andere Zeitschriften von afrikanischen Verbänden, die in Deutschland geschrieben haben. Zum Beispiel Béto – Unabhängiges afrikanisches Magazin für Kultur und Entwicklung kam relativ früh raus. Das Panafrikanische Forum hat immer wieder Sachen herausgegeben. Dann war da Yonas Endrias, der ja auch immer mit irgendwelchen Publikationen zu tun hatte. Aber es gab keine Zusammenarbeit untereinander. Ich hatte so ein bisschen die Befürchtung, dass da jeder Angst gehabt hat, der andere nimmt ihm die Leserschaft weg. Das war dann auch ähnlich als Invisible oder Edjoh rauskamen. Edjoh, das waren die Leipziger Eddie und John. Zwischen 1990 und 1992 ist die Afrekete in Bremen erschienen. Elke Jank und Helga Emde haben da mitgearbeitet. Afrekete war mehr ADEFRA und afro look war mehr die ISD. Also auch Community-intern klappte es nur bedingt mit der Zusammenarbeit.

Zu dem Zeitpunkt wussten schon genug Leute von der afro look und sie wussten auch das Einsendungen gebraucht wurden. Es gab einen kleinen Stamm von Abonnenten und Abonnentinnen, und es gab Material: Fotos und Leserbriefe. Die ISD war gut vernetzt damals. Im BAZ (Bildungs- und Aktionszentrum Dritte Welt e.V.) hatten wir den Vorteil, dass verschiedene Gruppen vertreten waren, Oromo – Horn von Afrika e.V., das Panafrikanische Forum, und das Afrika-Haus – das war ein anderes Afrika-Hausdamals. Das Afrika-Haus in Moabit ist erst ein bisschen später entstanden, aber ich glaube, das ist mittlerweile eine der Institutionen, die am längsten überlebt hat.

Die afrodeutsche Community war auf alle Fälle über die Student*innen mit afrikanischen Communities in Berlin vernetzt. Und weil die sich natürlich untereinander kannten, wurde eben zusammengearbeitet mit den Leuten, die gerade Lust hatten. Das wurde etwas lockerer gehandhabt, als man das heute gerne sehen würde. Diese lockere Ebene hatte eben den großen Nachteil, dass Leute sehr schnell gekommen sind und sehr schnell wieder verschwanden. Eine kontinuierliche Arbeit war so kaum möglich ist. Das konnte man nur mit dem harten Kern.

Eigentlich ist die Zeitschriften angeht ziemlich viel in den 1990ern passiert. Aber wie gesagt, das Problem war, überall bestand die Befürchtung, dass das Leserinteresse so klein sei, dass jeder seinen kleinen Abonnentenstamm halten wollte. Ich hab mich da auf keine Diskussionen eingelassen, aber ich habe öfter mit dem Herausgeber von Invisible telefoniert. Der hat immer versprochen, wenn er etwas hätte, was er nicht unterbringen könne, bekäme das die afro look. Er hat sich wohl einfach nur gerne mit mir über die Arbeit unterhalten, denn ich habe höchstens zwei Artikel von ihm bekommen – dann allerdings auch gleich übersetzt, denn Invisible war eher englischsprachig. 

Auch bekannte Namen wie May Ayim, Katharina Oguntoye, Raja Lubinetzki und Theodor Wonja Michael haben zu dem Zeitpunkt für die afro look geschrieben. Auch ich habe geschrieben, wollen wir das mal nicht weglassen, aber das wichtigste war dann, in den Städten jemanden zu finden, der die afro look in Kommission nimmt und verkauft. Da kam Vera Heyer ins Spiel. Sie hat das immer und ständig gemacht. Die Leute der Hamburger ISD waren auch ganz fleißig und auch Manu Holzner, die den Jeannie Dschörmany Comic gezeichnet hat, war sehr wichtig. Es war immer schwer jemanden zu finden. Bei der Münchner ISD hat es mal geklappt, mal nicht und so war ich oft damit beschäftigt, anzurufen und zu fragen, ob ich ihnen 10 oder 20 Exemplare zum Verkaufen zuschicken kann. Das ist gar nicht so leicht gewesen. Vom eigentlichen Abonnent*innenstamm war eh nicht zu leben. Das waren so 200 bis 500 Menschen und die Zahl schwankte rapide. 

Als wir angefangen haben, hat die Doppelausgabe, dieses dicke Ding, 6 DM gekostet und die normale Ausgabe – das waren so 34 oder 36 Seiten – 5 DM.  Es gab zeitweise Läden, die die afro look in Kommission genommen haben. Die haben dann aber zum größten Teil behauptet, dass sie sich so nicht verkauft und dass wir sie doch in bunt drucken sollten. Aber genau das wollten wir ja nicht. Es gibt so viele bunte Zeitschriften. Das was sie auffällig gemacht hat, war ja dass sie schwarz/weiß war.

Bei Veranstaltungen war ich auch mit meinem Hackenporsche unterwegs und hatte zumindest die letzten vier Ausgaben dabei, aber ich musste eben gucken, dass es eine Schwarze Veranstaltung war und dass afro look dazu passte. Es kam immer auf die Veranstaltung an. Ich habe schnell gemerkt, wenn das nicht zum Thema passt, verkaufst du nichts und ich habe oft von Afros zu hören bekommen „für 5 Mark kauf ich mir lieber ein Bier“. Alle Veranstaltungen konnte ich ja sowieso nicht wahrnehmen, denn ich war ja auch mit der Herstellung beschäftigt und mit meiner Tochter, die auch ihre gewisse Aufmerksamkeit brauchte.

Ab 1991 bin ich dann nur noch nach Kreuzberg gefahren, wenn es wichtig war; für ISD-Belange, wenn Vorstandssitzungen waren oder so. Ein Büro für zwei Institutionen – ISD und afro look – das ging einfach nicht auf Dauer. Außerdem war das Büro auch nicht so groß. Wenn die einen was machten, mussten die anderen raus. Wir sind mit der Redaktion zu mir nach Hause gezogen. Ich habe auch bei einem Koordinationstreffen der ISD-Bund einen Antrag gestellt, damit wir einen neuen Computer bekommen und einen neuen Monitor, um das wirklich trennen zu können. Dann habe ich mein halbes Zimmer so eingerichtet, damit wir da drin arbeiten konnten. Am Anfang in der enthusiastischen Phase waren wir acht oder manchmal sogar zehn Leute, aber immer, wenn die Arbeit sich potenzierte, hatten die Leute keine Zeit oder waren krank. Es blieb ein harter Kern von drei bis vier Leuten. Ich weiss nicht ob das ISD-typisch war oder ob es allgemein für Vereine typisch ist, aber es war ein ständiges Kommen und Gehen. Wir haben bei mir in Steglitz auch die Redaktionstreffen gemacht. Ich hatte es dann einfacher, weil ich nicht mehr zum Texte tippen nach Kreuzberg fahren musste.

Als sich afro look von der ISD getrennt hat – ich glaube der Bruch war 1994, das ist eine längere Geschichte – da stand dann mein Name als Herausgeberin im Impressum. Ich hab dann auch den Untertitel ein bisschen geändert, in „von Schwarzen Menschen in Deutschland“. Früher hieß es ja nur „von Schwarzen Deutschen“, aber ich habe genug Leute Schwarze Leute kennengelernt, die eben keine Deutschen waren. So habe ich sowohl den Kreis der Abonnent*innen vergrößert als auch den Kreis der Leute, die mir ihre Arbeiten zukommen ließen. Es waren fast in jeder afro look zwei, drei Beiträge, die mehrsprachig waren.

In der Zwischenzeit ist die afro look auch ziemlich weit rumgekommen: Wir hatten einen regen Austausch mit dem Regent’s College, einem Schwarzen Frauen College. An US-amerikanischen Unis haben einige Schwarze Germanist*innen die afro look teilweise sogar als Unterrichtsmaterial benutzt. Wir hatten auch Beziehungen nach England und sogar ein Abo in Frankreich. Besonders herausragend für mich war die Nummer 25, die Jubiläumsausgabe. Von der Doppelausgabe Nummer 6/7 bis Nummer 25, darauf war ich schon sehr stolz.

Zu einem Black History Month, 1994 oder 1995, ist dann der Schwarze Kalender erschienen, den wir im Kombi-Abo mit afro look weiter vermarktet haben. Vera Heyer und ich hatten Informationen über berühmte Schwarze Menschen der Weltgeschichte gesammelt, aber wir wussten beide nicht voneinander, dass wir das tun. Als Vera mich dann damals besucht hat, zeigte sie mir ihren Kalender. Daraufhin machte ich meinen Computer an und sagte: „guck mal woran ich arbeite“. Ist schon verrückt. Der erste Kalender, in dem unsere gesammelten Daten zusammengeschmissen wurden, ist auch der letzte, den sie noch erlebt hat. In den Jahren 1995 und 1996 sind so viele Leute gestorben.

Zu der Zeit bin ich auch wirklich lausig mit mir umgegangen. Im November 1995 habe ich Integrationsarbeit für meine Tochter gemacht, meinen Job, die afro look und auch wieder den Black History Month. May Ayim und Fatima S. Hatten beschlossen: Wir brauchen einen Black History Month! Es mangelte an Geld, aber die beiden Frauen konnten sich nicht vorstellen, dass es 1996 keinen gibt. Und weil May keinen PC hatte und das Veranstaltungsprogramm geschrieben werden musste, ist das eben bei mir zuhause passiert. So wurde ich wieder in die Geschichte hineingezogen. Ich habe mich total überfordert. Mit dem heutigen Wissen würde ich sagen, diesen Black History Month hätten wir uns schenken sollen.

Auf einmal es gab viele Gruppen, die alle einen Black History Month machten, auch weiße Gruppen. Sogar das Haus der Kulturen der Welt (HKW) hatte eine Black History Week veranstaltet. Auf der einen Seite war das positiv, auf der anderen Seite war das für uns ganz schlecht. Denn das HKW hatte ein richtiges Werbebudget und wir nicht. Es hat funktioniert, aber es war alles eine Nummer kleiner. Das Programm war kleiner und es waren in dem Jahr auch keine internationalen Gäste da. Als ich dann mitbekommen habe, dass May in die Klinik musste, war ich auch nicht mehr richtig bei der Sache. Ich habe zwar meinen afro look-Stand gemacht und an der Kasse gesessen, wenn es nötig war – aber mich richtig drauf einlassen, das konnte ich nicht. Es hat mich sehr viel Nerven gekostet zu sehen, wie schlecht es May ging.

Die letzte afro look ist im Dezember 1999 erschienen. Mir ging langsam die Kraft aus und ich muss ehrlich sagen, Unterstützung gab es auch nur noch sehr wenig. Das Problem ist, wenn du alleine an so einem Ding sitzt, machst du die Arbeit, aber das viele drumherum, wie rausgehen und Leute ansprechen und gucken, dass du vielleicht ein, zwei Leute findest, die mal wieder Interesse haben mitzumachen – die Zeit und Energie fehlte mir dann irgendwann. Ich habe schon 1997, 1998 gemerkt, dass ich ziemlich daran zu knabbern hatte. Ich hatte die Kraft nicht mehr, nachts mit Leuten zu telefonieren, die Texte schrieben. Sie haben angerufen, angeblich weil sie etwas schreiben wollten oder geschrieben haben. Allerdings bekam ich auch immer die privaten Probleme mit und so waren diese Telefongespräche eben eine halbe Stunde, Stunde, manchmal auch zwei Stunden mitten in der Nacht. Ich hatte mir ein zweites Telefon organisiert, aber sie hatten nun mal schon meine private Nummer und wenn ich nicht ans afro look-Telefon gegangen bin… Wenn man heute noch diese Leserbriefe liest, dann sieht man einfach, wie wichtig es für einige Leute war, dass man das getan und durchgehalten hat. Ich bekam auch zwischendurch immer noch Anrufe. Die Leute haben gefragt, „wann kommt denn die nächste afro look?“ und dann konnte ich nicht einfach hinschmeissen.

Die afro look war wegweisend für die Schwarze Community. Nicht nur in Berlin, denn wir Großstädter*innen haben es ja leicht, an Infos zu kommen. Wichtiger war aber, dass die meisten Abos in kleine Orte in Westdeutschland geliefert wurden, zum Teil in Orte, die kein Schwein kennt – wo man also weiß, da sitzt vielleicht ein einziger Afro. Ich weiß aus meiner eigenen Erfahrung, wie lausig das ist. Die afro look hat es geschafft diese Leute zu erreichen. Die afro look hat quasi das gemacht, was heute das Internet übernimmt.


Quelle: “Interview mit Ricky Reiser – 31. Oktober 2017,” geführt von Philipp Khabo Koepsell, erschienen in Sankofa BRD: Eine Dokumentation Schwarzer deutscher Kulturproduktion zur Zeit des Mauerfalls (Berlin: Epubli GmbH, 2017).


Tahir Della über die Anfänge der ISD (2017) by Philipp Khabo Koepsell is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License.

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