Die Bonambelas (ca. 1927)

Während eines Großteils der Zwischenkriegszeit verdienten viele in Deutschland lebende Schwarze ihren Lebensunterhalt durch Darbietungen. Dies war zum einen auf den fehlenden Zugang zu anderen Beschäftigungsformen zurückzuführen. Andererseits schuf die verbreitete Begeisterung der Bevölkerung für nordamerikanische Kulturprodukte wie Jazz neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Reisende afroamerikanische Künstler wie Josephine Baker und das Sam Wooding Orchestra waren ungeheuer erfolgreich, während viele Schwarze Deutsche und ihre in Deutschland geborenen Kinder sich als Schauspieler, Musiker, Tänzer und Zirkusunterhalter neu erfanden. 

Diese Werbepostkarte zeigt Hermann Muna Kessern (stehend) und Adolf Ngange (sitzend); zwei Mitglieder der Unterhaltungstruppe, die Bonambelas. Der Name der Gruppe erinnerte an das Dorf in Douala, Kamerun, aus dem die Männer ursprünglich stammten. Das Bild zeigt die Männer in Harem-Kostümen, die einen Hinweis auf die Art der exotischen Rollen geben, die von den schwarzen Darstellern erwartet wurden.

Robbie Aitken (übersetzt von Lilian Gergely)


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Bonambelas 1

Quelle: Postcard (ca. 1927). Collection Aitken.


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