A Spectacular Baptism in St Ottilien (1889)

The report below, from a Benedictine missionary publication, tells of a spectacular baptismal ceremony which took place in the Bavarian Archabbey (Erzabtei) of St. Ottilien on the 6th of January 1889. In front of a large congregation the fifteen year old Cameroonian youngster, Mbanga Akwa, was baptised – likely making him one of the first African converts to Catholicism baptised in Germany. The event was so well-attended that it had to be moved from the institution’s own cappella to the larger, nearby parish church. Amongst those in attendance were the well-known writer Emilie Ringseis, Mbanga’s godmother, and Ludwig Windhorst, head of Germany’s Catholic Centre Party, who had taken on the role of godfather. Mbanga received the name Andreas Ludwig Maria Johann, taking on the names of the founder of St Ottilien, Andreas Amrhein, Windhorst’s Christian name, and the name of Ringseis’ father, along with the name of Mary, mother of God. Pope Leo XIII in Rome was sent a report of the event, while Mbanga’s cousin, Mpundu Akwa, who was also in Germany at the time, sent a letter of congratulations.

Mbanga, from the coastal town of Douala, had embarked for Germany at the request of his parents and with the permission of the German colonial administration. At St Ottilien he was provided with a basic education and religious instruction, and he received training as a baker. There he was one of two Duala youngsters, having been accompanied on his journey to Germany by the fourteen year old Josef Timba who was undertaking an apprenticeship as a shoemaker. Timba and Mbanga were joined at St Ottilien by two further Africans, the Liberian Leo Dagwe and later the Sudanese child Hassi. As the report makes clear Timba and Dagwe were also baptised soon.

Robbie Aitken


deutsch


Die Taufe dreier Neger in St. Ottilien

[…] Wider Erwarten haben diese Kinder der heißen Zone den nordischen Winter mit seinem vorher nie gesehenen Schnee und Eis ganz munter und gesund überstanden; sie arbeiten und lernen mit Fleiß und Intelligenz und seit sie unter dem Einfluß gütiger, mild-ernster Behandlung gehorchen gelernt haben, benehmen sie sich so musterhaft und sind bei allem Frohsinn so sittsam, daß sie auch unsern “Weißen” zum Vorbild dienen können. Hand in Hand mit dem Unterricht im Deutschen, in welchem sie sich schon ohne Schwierigkeit ausdrücken, ging ihre Unterweisung in den Grundwahrheiten der Religion. Der fünfzehnjährige Akwa Mbangä aus Camerun war der erste, welcher das Verlangen äußerte, Christ zu werden und die hl. Taufe zu empfangen. Es war eine eigentümlich tröstliche Wahrnehmung, in diesen jungen Heiden, – die übrigens noch nie zuvor zu einem Gott oder Götzen gebetet hatten, – die Gnade wirken zu sehen, wie die heilsamen Erkenntnisse täglich wuchsen und sich in einer sichtlichen allmählichen Umwandlung und Veredlung des Charakters äußerten. Die Taufe von Akwa Mbangä, eines Verwandten des “Königs” Akwa, fand am Feste der hl. Drei Könige statt. Den Taufakt nahm Mgr. Guidi, der Uditore der päpstlichen Nuntiatur vor. Derselbe berichtete hierüber an den hl. Vater in Rom (in der offiziellen Mittheilung über das Schicksal der Mission von Pugn, welche am siebten Tage darauf die Bluttaufe empfing). In der uns zugekommene Kopie dieses Berichtes heißt es unter andrem: “Diese Negerjünglinge, die mit der Einwilligung ihrer Eltern von einem preußischen Beamten aus Camerun nach Deutschland gebracht wurden, um da mit der Kultur vertraut zu werden und welche dann der Sorge des P. Amrhein anvertraut wurden sind überaus wohlbegabt und machen unter der vorzüglichen Erziehung, die sie im Missionshause von St Ottilien emfangen, bewunderungswürdige Fortschritte. Nachdem sie mit größtem Eifer den Katechismus erlernt hatten, verlangten sie aus eigenem Antrieb inständig nach der hl. Taufe, welche vorderhand nur Einem von ihnen, der hiefür am besten vorbereitet war, gespendet wurde. Die andern sollten zu Ostern dieses Glückes teilhaftig weden.(Es geschah zu Pfingsten. D.R.) Die fromme Ceremonie mußte in der benachbarten Pfarrerkirche zu Ersing vorgenommen werden, da die Kapelle der Anstalt die Menge des Volkes, das aus der ganzen Umgegend zusammengeströmt war, nicht zu fassen vermocht hätte. Pathe des Neophyten war der Prokura Herr Dr. Windthorst, der sich um die Erziehung der drei Neger sehr interressiert; und Pathin war eine fromme, distinguirte Dame hiesiger Hauptstadt.” (Die ausgezeichnete katholische Dichterin und Schrifstellerin Emilie Ringseis. D.R.) So der Nuntiaturbericht. Akwa Mbangä nennt sich nun Andreas Ludwig Johann Mbangä.

Am diesjährigen hl. Pfingstmontage, an welchem die Epistel der hl. Messe die Taufe der ersten Christen aus dem Heidentum erzählt, fand die Taufe der zwei andern heidenischen Jünglinge statt, diesemal im schön geschmücktem Kirchlein des Mutterhauses der Genossenschaft. Der geistliche Vater des Hauses nahm selbst die hl. Handlung vor nach dem Ritus der “Taufe Erwachsener”, welcher von einer tiefgreifenden Macht und Gewalt der Gebete, Beschwörungen und sinnvollen Ceremonien ist. Der apostolische Propräfekt P. Bonifazius hielt amt und predigt. Timba aus Camerun wählte sich den heiligen Josef zum Patron und heißt nun Josef; Dague aus Liberia, – einem nördlich gelegenen Küstenlande Westafrikas – wünschte den Namen des hl. Vaters zu erhalten, Leo. Es war ein Fest, an dem sich Engel und Menschen erfreuten und dem auch Himmel und Erde im Feierkleid des schönsten Frühlings zuzulächeln schienen. Wie glücklich fühlen sich nun diese Lieblinge der göttlichen Vorsehung! Kurz vorher hatte Andreas Mbangä von seinem Vetter, dem “Prinzen” Akwa, der in Paderborn studiert, einen wohlgeschriebenen Brief bekommen, worin er ihm zu seiner Taufe gratuliert und sagt, er selbst sei noch nicht Christ, bereite sich aber eifrig auf die hl. Taufe vor. Mit verständiger Vorsorge drückt er den Wunsch aus, daß sie doch bei ihrer einstigen Heimkehr nach Kamerun von Missionären begleitet sein möchten, damit sie so ihr christliches Leben in ihrer Heimat fortsetzen und damit auch die “Leute seines Vaters” (des Königs Akwa) Christen warden könnten.


Source: ‘Die Taufe dreier Neger in St Ottilien’, Missionsblätter St Ottilien, Jg.1 (1889), S. 586-591.


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