Beethoven spielt mit George Bridgetower, dem „großartigen Mulatten-Komponisten und Wahsinnigen“ (1803)

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George Bridgetower, ein unbezeichnetes Aquarell (1800), über Wikimedia Commons

Er verließ Großbritannien, um seine Mutter 1802 in Dresden zu besuchen, und nach dortigen Konzerten wurde er nach Wien eingeladen, wo er sich schnell mit Ludwig van Beethoven anfreundete. Beethoven wurde von Bridgetowers Spiel inspiriert und überarbeitete ein neu geschriebenes Stück, die Sonate op. 47, nur für ihn. Sie debütierten das Stück gemeinsam am 24. Mai 1803 im Augartensaal. Obwohl die in letzter Minute vorgenommenen Änderungen des Komponisten dazu führten, dass Bridgetower aus Beethovens eigenhändigem Manuskript spielen musste, strahlte die Brillanz des Geigers in der Aufführung durch. Seine Improvisation an einem Punkt veranlasste Beethoven dazu, von seinem Sitz aufzuspringen, Bridgetower zu umarmen und auf eine Zugabe zu bestehen: „Noch einmal, mein lieber Bursch!“ Obwohl das Stück ursprünglich für Bridgetower geschrieben und ihm gewidmet war, hatten er und Beethoven einen Streit, an dem eine Frau beteiligt gewesen sein könnte. Als Beethoven die Sonate 1805 veröffentlichte, widmete er sie daher dem französischen Geiger Rodolphe Kreutzer. Obwohl die beiden sich nicht kannten und Kreutzer das Stück nie spielte, ist es seitdem als Kreutzer-Sonate bekannt.

Das Bild hier ist das Originalmanuskript in Beethovens eigener Handschrift, aus dem Bridgetower im Mai 1803 spielte. In der rechten oberen Ecke hat Beethoven eine unbeschwerte Widmung an seinen Freund, den „großartigen Mulatten-Komponisten und Wahnsinnigen”, geschrieben.

Jeff Bowersox (übersetzt von Lilian Gergely)


English
op.  47
“Opera mullatica” (auch als „Kreutzer-Sonate“ bekannt) für „Brischdauer“ komponiert

Quelle: Ludwig van Beethoven, Sonate für Klavier und Violine (A Dur) op. 47, 1 Satz, p. 2, Partitur, Autograph, Beethoven-Haus Bonn, NE 86. ©Beethoven-Haus Bonn.


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